Mittwoch, 15. November 2017

Nutmeg Factory und Laura's Spice and Herb Garden

Das Bus-System auf Grenada ist dem auf Barbados und den Kapverden ähnlich, es fahren zahllose Minibusse japanischer Marken zu allen möglichen Zielen auf der Insel, der Haupt-Busbahnhof ist natürlich in St. George's. Wir sind heute auf dem Weg nach Gouyave, einem Städtchen im Nordwestern Grenadas ...
... um die dortige Muskatnuss-Fabrik zu besuchen
Das Fabrikgebäude sieht außen recht überholungsbedürftig aus, innen werden wir sogleich freundlichst begrüßt, und als wir die Besichtigungstour buchen, werden wir auch gleich abgeholt. Wir erfahren, dass Muskatnussbäume eigentlich nicht gepflanzt werden, sie sind "da" und überall auf der Insel zu finden
Ist die Frucht reif, fällt sie vom Baum, öffnet sich oder wird geöffnet ...
... und drinnen findet sich der Kern, der noch einmal von einer Schutzhülle umgeben ist, um die sich wiederum die Macisblüte windet
Die Nüsse werden mit der Schutzhülle auf diesen Gestellen getrocknet, eine langwierige Angelegenheit, bei der die Nüsse auch immer wieder gewendet werden müssen. Anschließend werden sie gewässert - "gute" Nüsse sinken zu Boden, "schlechte" schwimmen oben und werden aussortiert. Dann muss wieder getrocknet werden, das dauert dann aber nur noch ca. 14 Tage. Aus den "guten" Nüssen wird das Gewürz hergestellt, die "schlechten", die natürlich nicht wirklich schlecht sind, finden Verwendung in der Kosmetikindustrie und der Arzneimittelherstellung
In der Fabrik arbeiten gefühlt sicher 50-80 Menschen, es könnte vermutlich auch eine Maschine erledigen, doch wer liest dann diese ernstgemeinte Aufforderung ?
In Handarbeit werden die Nüsse von ihrer Schutzhülle befreit
Und am Ende werden sie von hier, wo die Säcke auch in Handarbeit bedruckt werden, in aller Herren Länder verschickt. Grenada bearbeitet in dieser kleinen Fabrik 90% der weltweiten Muskatnuss-Produktion. Die restlichen 10% kommen von Jamaica
Wir streifen durch das Städtchen, das auf uns einen verschlafenen Eindruck macht
Jo entdeckt einen Liquor-Shop - ob er hier wohl den besten Rum der Insel findet?
Ein Taxi bringt uns über die "schönste Straße der Insel" von Gouyave Richtung Grenville. Leider hat Hurrikan IVAN 2005 den Primärwald ziemlich zerstört, zwar ist schon vieles wieder nachgewachsen, aber wir sind ein bisschen enttäuscht. Immerhin haben wir einige sehr schöne Ausblicke nach West und Ost. An dieser Bushaltestelle lassen wir uns absetzen, hier fährt der Bus Nr. 6 nach St. George's. Wir warten. Ein Bus kommt - und fährt vorbei. Voll besetzt. Auch der nächste fährt vorbei. Und noch einer. Und wieder einer. Da haben wir wohl keine Chance und wir entschließen uns, in die Gegenrichtung nach Grenville zu fahren, um dort unser Glück zu versuchen
Von Grenville aus nehmen wir dann nicht den Bus nach St. George's, sondern einen in eine andere Richtung, der aber in die Nähe von Laura's Spice and Herb Garden fährt - 2 km zu laufen, das ist für uns doch ein Klacks! An diesem Roundabout, in den Landesfarben angemalt, steigen wir aus
Die Straße führt entlang eines Tales in dem prachtvolle Villen mit Blick auf bis auf das Meer stehen
Laura's Spice and Herb Garden ... Ein sehr interessanter Ort, wir erhalten eine Schnellstführung und erfahren von so vielen Pflanzen auf dieser Insel, die natürlich hier im Garten wachsen, die gute Dienste leisten für die Gesundheit der Menschen oder für den Genuss, die als Tee, in Salben, in Aufgüssen, in Medikamenten verwendet werden. Wir sind beeindruckt. Hier auf dem Foto Kakaobäume
Und hier die Kakaofrucht ... In ihrem Innern befinden sich die weißen Bohnen, die erst fermentiert werden, ehe sie dunkel werden und zu Kakao weiter verarbeitet werden
Ein Muskatnuss-Baum
Die Muskatnuss-Frucht sieht einer Mirabelle ähnlich. - Leider gab es am Ende unserer Schnellführung einen Regenguss, und der Garten wimmelte von Mücken, und leider gab es auch keine Broschüre über all die wunderbaren Pflanzen hier, so dass wir die meisten schon wieder vergessen haben ... 😞